Vorsteuer oder vorausgezahlte Mehrwertsteuer

Wenn Sie noch nichts von dieser Steuer gehört haben, dann sind Sie nicht wirklich im Geschäft. Die Vorsteuer ist - ob Sie es glauben oder nicht - zu Ihrem Vorteil.

Was ist Vorsteuer? Eine andere Art von Steuer, die, wenn sie einem Steuerbeamten vorgelegt wird, ihn dazu bringt, meinen Antrag zu bearbeiten?

Netter Scherz. Die Vorsteuer ist die Umsatzsteuer, die Ihnen ein anderer Unternehmer in einer gültigen Rechnung in Rechnung gestellt hat (§ 15 UStG). Es wird erwartet, dass Sie die Rechnung in Ihrer Buchhaltung aufbewahren!
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Dies führt uns zu einer einfachen Gleichung zur Berechnung Ihrer Mehrwertsteuerrechnung.

Mehrwertsteuer - abzugsfähige Vorsteuer = "von Ihnen an das Finanzamt zu zahlende Mehrwertsteuer" oder "vom Finanzamt an Sie zu erstattende Mehrwertsteuer”

oder auch: Umsatzsteuer - Vorsteuer = "Umsatzsteuerzahllast" bzw. "Vorsteuersteuerüberhang"

Wenn Sie weiter lesen, werden Sie sehen, dass es nicht so einfach ist, die Anforderungen dieser Gleichung zu erfüllen, wie es klingt.

Unter welchen Bedingungen kann die Vorsteuer abgezogen werden?

Unternehmer können die Vorsteuer nur dann mit ihrer Umsatzsteuerrechnung verrechnen, wenn die Rechnungen, die sie erhalten, richtig gestaltet sind (§14 UStG mit §§33, 34 UStDV). Gültige Rechnungen müssen folgendes enthalten:

MwSt in Prozent,
Rechnungsnummer,
MwSt in Summe,
die Menge der verkauften Waren oder die Menge der erbrachten Dienstleistungen und der Name wie im Geschäftsleben üblich,
Berücksichtigung der Lieferung oder Leistung,
Steuernummer des Rechnungsstellers,
und im Falle einer Endrechnung müssen die Netto Vorauszahlungen/Abschläge ausgewiesen und abgezogen werden.

Sie haben Anspruch auf korrekte Rechnungen (wie oben erwähnt). Der Einfachheit halber können kleine Rechnungen Mehrwertsteuer und Gegenleistung in einem Betrag enthalten.
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Ich habe meinen Anwalt beauftragt, bei einem Kunden, der seine Rechnung nicht bezahlt hat, ein Inkasso durchzuführen. Er sagte mir, dass ich letztendlich nur die Mehrwertsteuer seiner Rechnung zahlen muss, da sie nicht als Schaden für vorsteuerabzugsberechtigte Personen angesehen wird. Ich sei "vorsteuerabzugsberechtigt". Was bedeutet "vorsteuerabzugsberechtigt"?

Da Sie die Mehrwertsteuer immer als Werbungskosten abziehen können, werden Sie durch diese Zahlung finanziell nicht belastet. Es ist wie eine Vorauszahlung auf Ihre jährliche Mehrwertsteuerrechnung. Keine Belastung durch die Zahlung bedeutet also keinen Schaden. Entspannen Sie sich, deutsche Selbstständige haben es auch schwer, das zu verstehen.
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Was ist eine "kleine Rechnung”?

Nach §33 UStDV liegt eine Kleinbetragsrechnung vor, wenn der Gesamtwert der Rechnung 150 € nicht übersteigt. Um zum Vorsteuerabzug berechtigt zu sein, müssen diese "Kleinbetragsrechnungen" folgende Angaben enthalten:

Vollständiger Name und vollständige Anschrift des rechnungsstellenden Unternehmens,
Rechnungsdatum,
Menge und Art der gelieferten Waren oder Menge und Art der Dienstleistung und
die Rechnungssumme einschließlich der Mehrwertsteuer für den Kauf oder die Dienstleistung und den geltenden Steuersatz (7 % oder 19 %).
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Mir ist gerade aufgefallen, dass auf der bezahlten Rechnung fälschlicherweise Mehrwertsteuer ausgewiesen ist. Ich nehme an, dass es kein Problem sein wird, die vorausbezahlte MwSt. abzuziehen.

Darauf würde ich mich nicht verlassen. Am besten wäre, Sie schreiben eine Rückrechnung, stellen jetzt eine korrekte Rechnung aus und erstatten die überschüssige Umsatzsteuer (§14c UStG). Wenn Sie geprüft werden, ist es für Korrekturen zu spät. Die Rechtsfolge einer falschen Abrechnung mit Umsatzsteuer ist, dass Sie diese Steuer schulden - auch wenn Ihr Unternehmen von der Umsatzsteuer befreit ist. Ihr Kunde darf sie nicht als Vorsteuer abziehen (§15 UStG).
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Hinweise zur Formulierung:

die Vorsteuer ziehen = die Vorsteuer abziehen

Vorsteuerabzug = Abzug der Vorsteuer

vorsteuerabzugsberechtigt = zum Vorsteuerabzug berechtigt